AFFOLTERundSIEBER
der satirische Polit-Blog

Nr. 41 - Es lebe der Sport

Affolter: Du machst einen ramponierten Eindruck..

Sieber: Kunststück. Ich komme in der Kramgasse aus dem Eichenberger und werde über den Haufen gerannt.

Affolter: Ein Truffes-Dieb?

Sieber: Fanatische Sportsmenschen, rasen durch die engen Gassen und schauen weder links noch rechts. Zuerst trainieren sie für den Grand Prix, jetzt treibt sie der Frauenlauf in die Lauben.

Affolter: Hast du jemanden erkannt? Eventuell waren es die Bundesrätinnen auf ihrem morgendlichem Frauenlauf-Training.

Sieber: Also, die eine rief mir ein "Excusez-moi, cher Monsieur" zu und die andere "Nämets nid zschwer" und "Vergälts Gott".

Affolter: Dann ist alles klar.

Sieber: Ich glaube, die halten sich fit, um bei einer Gefährdungslage rasch das Weite zu suchen.

Affolter: Die Mitglieder unserer Regierung müssen auf jede Eventualität vorbereitet sein.

Sieber: Aber bitte sehr doch nicht in der Kramgasse die Leute über den Haufen rennen, die können ihr Training auch beim Bundeshaus absolvieren .

Affolter: Aber Achtung: Auf der Bundesterrasse hat es immer wieder seltsame  Gestalten.

Sieber: Klar. Kürzlich am Abend, als ich spät über die Bundesterrasse auf dem Heimweg war, wen treffe ich da?

Affolter: Den Anarchisten aus dem Mani Matter-Lied?

Sieber: Ein drahtiger Typ, der mich wegrempelt. Er müsse da rauf sagt er, und dann ist er im Klettergstältli mit Seil und Haken nach oben verschwunden.

Affolter: Das war einer dieser Sportkletterer. .

Sieber: Die Ängstlichen unter unserer Volksvertretung fürchten sich jetzt vor Anschlägen.

Affolter: Einigen im Bundeshaus schwirrt der Anarchist von Mani Matter im Kopf herum: "S länge für z Spränge paar Seck Dynamit".

Sieber: Der Sprengstoff heisst in unserem Land eher "Weltoffenheit". Wir brauchen kluge Köpfe in der Politik, nicht Fitnesswütige und Amazonen.

Affolter: Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper kann nicht schaden, um die Geschicke unseres Landes zu leiten. Mens sana...

Sieber: Verschon mich mit deinem Bildungsbürgertum.

Affolter: Wenn du schon von zwei Bundesrätinnen malträtiert worden bist, würde dir etwas Bewegung gut tun.

Sieber: Deshalb gehe ich heute nach Stäfa.

Affolter: Du bist schlecht informiert. Diese Gender-Woche der Schulen von Stäfa ist abgeblasen. Deinen Vortrag kannst du dir schenken.

Sieber: Was heisst hier Vortrag. Ich bin in Stäfa zum Alternativprogramm eingeladen.

Affolter: Was du nicht sagst. Und was wäre das?

Sieber: Ein Gender-Lauf!

Bern, 10. Juni 2023